Die Schulentwicklung in Piesteritz

Entstehung des Schulstandortes in Piesteritz

Die Geschichte unseres Schulstandortes beginnt mit der Eröffnung der Piesteritzer Schule (heutige GS "Friedrich Engels") in Piesteritz am 20. Oktober 1903. Es wurden in 6 Klassenzimmern 300 Jungen und Mädchen durch 4 Lehrer unterrichtet.

Jugendschule

Die Schülerzahlen stiegen in den darauffolgenden Jahren stark an. Die Knabenschule wurde erweitert und teilweise mussten sogar Räume im Kauf- und Vereinshaus "Feierabend" (des späteren Kulturhauses "W. Pieck", heute "Piesteritzer Hof") genutzt werden.

In den Jahre 1916 bis 1919 (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Piesteritz) entstand westlich der piesteritzer Schule die bekannte, heute denkmalgeschützte Werkssiedlung. An deren Rand (zwischen Werkssiedlung und der Schule) wurde im Jahre 1922 eine weitere Schule gebaut, die sogenannte Mädchenschule, später "Goethe- OS". Die Jungen verblieben in der alten Schule, der jetzigen Jungenschule.

Bauplatz Mädchenschule 1920 Mädchenschule vor dem Umbau. Man beachte rechts das im Bau befindliche Rathaus, unserere spätere EOS Mädchenschule von Westen Schulkomplex 1930

Diese Mädchenschule war für die damalige Zeit sehr modern und enthielt eine Aula, Turnhalle, Kochküche, Fachräume und ein Brausebad.

Die Mädchenschule wurde 1929 nochmals erweitert, was man am Gebäude gut erkennen kann.

In der Zeit des Krieges dienten beide Schulen als Lazarett bzw. Militärquartier (Quelle: Jubiläumsblatt zum 50 jährigen Bestehen der Schule im Ortsteil Wittenberg Piesteritz).

Das Piesteritzer Rathaus

18. Februar 1925 beschloss die Gemeindevertretung von Piesteritz den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes. Schon im November 1926 war der Bau soweit fortgeschritten, das er genutzt werden konnte. Es enthielt im Mittelbau und im Erdgeschoss die hauswirtschaftliche Berufsschule. Im 1. Stock gab es 11 Räume für die einzelnen Zweige der Verwaltung der Gemeinde- und Amtsbehörden.

Im 2. Stock war der Konferenzsaal mit Garderoben- und Zuhörerraum, die Volksbibliothek, Beratungsräume für die Fraktionen und das Wohlfahrtsamt. Im 3. Stock befanden sich 3 Wohnungen und im Dachgeschoss gab es eine Waschküche und den Aufgang zum Turm.

Piesteritzer Rathaus ca. 1930

Mit der Eingemeindung von Piesteritz nach Wittenberg verlor das Rathaus seine eigentliche Funktion und wurde in eine Schule umgewandelt.

Oberschule im Aufbau / Lucas-Cranach-Oberschule (LCO)

Haus Piesteritz

Zum Schuljahr 1949/50 wurde die Oberschule im Aufbau mit  zwei 9. Klassen eingerichtet. In den folgenen Schuljahren kamnen dann aufbauend immer wieder zwei oder drei Klassen dazu. Trotz des neu eingegliederten Gebäudes herrschte Platzmangel. Ein Umbau war nötig! Man begann 1952 mit dem Ausbau des Westflügels und 1953 mit dem des Ostflügels. Endlich konnten Zeichen- und Werkräume eingerichtet werden.

1953 wurde dem ersten Jahrgang die Abiturzeugnisse übergeben. Am 14. Oktober 1953 wurde der Oberschule im Aufbau der Name Lucas-Cranach-Oberschule verliehen.

Chemie 1950 Kollegium 1953 Kollegium Kollegium 1966

Eine ehemalige Lehrerin erinnert sich:

Am 1. September 1951 trat ich meine Lehrstelle an der ‚Oberschule im Aufbau’ in Piesteritz an. Die Schule bestand bereits zwei Jahre, wenn auch die Räume noch nicht bezogen werden konnten. Der Unterricht fand damals in der Friedrich- Engels- Schule statt. Es gab nur 9. und 10. Klassen, daher der Name ‚Oberschule im Aufbau’. Im Schuljahr 1951/52 hatten wir schon zwei 11. Klassen, eine vor allem aus Piesteritzer Schülern bestehende und eine von der Melanchthon-Schule in Wittenberg mit auswärtigen Schülern meist aus Jessen und Elster. Nun war außerdem neu, dass wir von nun an unsere eigenen Klassenräume im ehemaligen Rathaus beziehen konnten. Doch es fehlte noch ein passender Name!!! Da erinnerte man sich an die historische Bedeutung von Lucas Cranach d. Ä. und nannte die Schule seit dem 14. Oktober 1953 „Lucas-Cranach-Oberschule“. Noch im selben Jahr wurde die erste Reifeprüfung abgelegt.

Die neugegründete Schule benutzte das 1908 erbaute Volksheim in der Dessauer Straße als Turnhalle.

Namensgebung 1953 Namensgebung 1953 Namensgebung 1953

Die EOS "Lucas-Cranach" existierte in dieser Form bis zum Sommer 1991.

Haus I 1993

Das Lucas-Cranach-Gymnasium

Im Zuge der großen Umgestaltung der Schullandschaft im Jahre 1991 wurde die EOS in ein Gymnasium umgewandelt. Wesentlicher Unterschied war jetzt vor allem, dass die Jahrgänge auf die Klasse 5 bis 12 erweitert wurden. Um das zu realisieren, wurde dem Gymnasium das Gebäude der "Goethe- OS" einschließlich der Turnhalle und das Seitengebäude der POS "Friedrich Engels" zugewiesen. In den ersten Jahren wurde auch das Volksheim noch weiter genutzt. Das Seitengebäude ging im Jahr 2008 wieder an die jetzige GS "Friedrich Engels" zurück. Seit dem 01. 01. 2011 gehört die Turnhalle "Am Volkspark" zu unserer Schule.

Erste Schulleiterin der neu gegründeten Schule war Frau Hildegardt Rühmigen (von 1991 bis 2003) Stellvertretender Schulleiter wurde Herr Dr. Georg Gebert.

Am 20.10.2003 wurde Herr Bernd Ludlei neuer Schulleiter unseres Gymnasiums, im Jahr 2008 Frau Sabine Gips stellvertretende Schulleiterin. Sie arbeitete hier bis zum Frühjahr 2021. Ihr Nachfolger wurde Herr Alexander Schmidt.

Am 31.07.2023 endete die Dienstzeit von Herrn Ludlei als Schulleiters des LCG. Herr Alexander Schmidt beendete ebenfalls seine Tätigkeit an unserem Gymnasium.

In Vorbereitung der Fusion von LCG und LMG zu 01.08.2024 wurde Fau Anja Aichinger Schulleiterin des LCG. Mit dem 31.07.2024 endet die Geschichte des Lucas-Cranach-Gymnasiums nach 75 Jahren.