Angebot der Studien-und Berufsberatung

Angebot der Studien-und Berufsberatung

Im Rahmen der Studien-und Berufsberatung, „StuB“ hatten interessierte Schüler/innen der 10.Klassen am 13.06.18 Gelegenheit, das Presseinformationszentrum  der Bundeswehr Schwielowsee und die dortige  Gedenkstätte den „Wald der Erinnerungen“ zu besuchen.

Es gab sehr inhaltsreiche Informationen des Fregattenkapitäns Herrn Gottschalk über verschiedene multinationale und vielschichtige Einsätze  der Bundeswehr z.B. in Afghanistan, im Mittelmeer, oder in Mali. Thematisiert wurde die Mandatierung dieser internationalen Einsätze, die dann als Ausbildungs-, Aufklärungs- oder Hilfseinsatz zum Tragen kommen. Wobei am Standort die zentrale Steuerung des Einsatzführungskommandos hinsichtlich z.B. der Logistik, der IT-Technik oder/und rechtlicher/völkerrechtlicher Fragestellungen zum jeweiligen Mandat herausgestellt wurde. Bilder über verschiedene Einsätze untermauerten die Inhalte.

Danach nutzten die Schüler/innen die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
 
S.Gips

Das Einsatzführungskommando am Schwielosee

Während unseres Besuches bei der Bundeswehr, durften wir einen Blick in den „Wald der Erinnerung“ werfen. Ein Teil unserer Gruppe wurde von Herrn Hauptfeldwebel Eichstaedt durch diese Gedenkstätte geführt, welcher uns einen tiefen Einblick in das Leben und eben auch den Tod vieler Soldaten gab. Die Gedenkstätte besteht aus 8 Ehrenhaine, wobei sich allerdings 3 noch nicht in Schwielosee befinden.
Der erste Ehrenhain „Feyzabad“ gedenkt an vier Kameraden, die dort in der Stadt ihr Leben ließen. In den Stein eingraviert steht ein Spruch: „Vilance ist he price of freedom“, was ins Deutsche übersetzt „Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit“ bedeutet.
Gleich beim zweiten Ehrenhain, „OP North“, bei welchem man sich an 3 Kameraden erinnern soll, die beim Nachbereiten der Fahrzeuge umgekommen sind, befindet sich der sogenannte „Wald der Erinnerung“. Hauptfeldwebel Eichstaedt gab uns fünf Minuten um ihn uns einmal anzuschauen. Zu sehen waren personalisierte Bäume mit Bildern von den Gefallenen, an welchen Angehörige trauern und Abschied nehmen können. Der Ort gab eine traurige aber gleichzeitig auch sehr ehrfürchtige Aura von sich.

Beim wiedererrichteten Ehrenhain aus Kabul kamen drei Polizisten ums Leben, weil sie auf ihrem Weg zum Schießtraining auf eine Mine gefahren sind. Zudem erfuhren wir, dass es den Angehörigen jederzeit erstattet ist, wenn die Lage in Krisengebieten es zulässt, den Ort des Geschehens zu besuchen.

Der vierte Hain aus Kunduz zeigt 20 originale Namenstafeln und tatsächlich wollten die Erbauer eben jene Steine für die Gedenkstätte benutzen wie auch in Kunduz. Allerdings stellte sich heraus, dass diese zu instabil gewesen wären.
Der letzte Ehrenhain gedenkt an 19 Menschen, die während eines Einsatzes in Bosnien-Herzegowina starben.

Neben den Hainen befinden sich dort noch ein „Ort der Stille“, an welchem Gottesdienste und Kreuzniederlegungen stattfinden, sowie der „Weg der Erinnerung“. Auf diesem kurzen Weg stehen 7 Stele mit insgesamt 109 Namen von den Soldaten, welche während des Zeitraumes von 1993 bis 2017 starben. Davon 106 im Ausland und 3 wegen der Nachwirkungen im Heimatland. 23 der Soldaten wählten den Freitod und 14 starben eines natürlichen Todes.
Alles in allem war dies ein sehr emotionaler Ausflug, welcher vom Hauptfeldwebel Eichstaedt angemessen begleitet wurde.

Lea Petermann