Ein Theaterbesuch, der noch lange nachwirkte

Ein Theaterbesuch, der noch lange nachwirkte

Am 22. März 2019 besuchte die Klasse 10a im Rahmen des Deutschunterrichtes das Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach im Alten Theater in Dessau.

Hier einige Auszüge aus Schülerrezensionen:

„In dem Stück, welches weltweit als Theaterstück aufgeführt wurde, geht es um einen spannenden Konflikt zwischen Moral, Gewissen, Recht und um die Frage nach dem richtigen Handeln.
Zur Vorgeschichte: Ein Terrorist entführt ein vollbesetztes Passagierflugzeug und will es in die Allianz-Arena stürzen lassen, in der sich 70.000 Menschen befinden. Nach vielen gescheiterten Versuchen, dies zu verhindern, entschließt sich der Kampfpilot Lars Koch auf eigene Verantwortung, die Passagiermaschine mit 164 Menschen an Bord abzuschießen.“
(Isabell Schulze)

„Darf man unschuldige Menschen töten, um eine größere Anzahl von Menschen zu retten? Vor diesem Dilemma stehen die Zuschauer des Stückes „Terror-Ihr Urteil“. Es handelt sich hierbei um ein höchst brisantes Fallbeispiel, in dem kein Autor oder Jurist ein Urteil fällt, sondern das Publikum.“
(Dana Siebert)


„Schießen oder nicht schießen, Hunderte von Leben gegen Zehntausende- darf man zum Richter werden über Leben und Tod?“
(Paul Daßler)


„Man gelangt direkt an den Anfang der Gerichtsverhandlung mit dem Hinweis: Man möge alles vergessen, was man von diesem Stück gehört hätte, um nur nach den Argumenten der aktuellen Verhandlung zu urteilen.“
(Dennis Rath)


„Man kam sich wie in einer echten Gerichtsverhandlung vor, was daran lag, dass der Ablauf ziemlich genau dem einer realen Verurteilung glich.“
(Tobias Hauptmann)


„Die Situation in Form einer Gerichtsverhandlung darzustellen? Ich zweifelte zuerst an, dass es spannend werden würde, aber ich wurde dennoch vom Gegenteil überzeugt. Die Darbietung der Schauspieler war fesselnd, informativ, emotional und sehr spannend.“
(Felix Fugmann)


„ Neben Schauspielern, die ihre Rollen nahezu perfekt darstellten, führte das hell beleuchtete, einfach eingerichtete Bühnenbild mit Details an den richtigen Stellen dazu, dass der Zuschauer ungehindert von tausenden Kleinigkeiten für die rund zwei Stunden in den realitätsnahen, spannenden Fall eintauchen konnte.“
(Sarah Varga)


„Das Publikum befand sich innerhalb der Situation, wir waren ein Teil dieser und die letzte Entscheidung hielten wir in unseren Händen, eine Entscheidung, die nur für einen selbst richtig ist, doch nie für eine Seite der Betroffenen, da jede Betrachtung der Dinge ihre eigene Wahrheit hat.“
(Anne-M. Krüger)


„ Anfangs bin ich in das Stück gekommen und war fest von Lars Kochs Unschuld überzeugt gewesen. Das hat sich während des Stückes auch nicht geändert, aber die Worte der Staatsanwältin haben mich schon ein bisschen zum Nachdenken gebracht.“
(Lara Heine)


„Die einzelnen Schauspieler haben perfekt zu ihren Rollen gepasst.“
(Patrice Preikschas)


„Zusätzlich fand ich die Argumente der Staatsanwältin und der Nebenklägerin auch überzeugend und richtig, jedoch entschied ich mich schlussendlich doch für Freispruch, denn Lars Koch hat die Menschen vor einem größeren Unheil bewahrt.“
(Lisa Wawarofsky)


„Im Laufe des Stückes wurden auch meine Ansichten einmal komplett auf den Kopf gestellt. Ich ging mit der festen Überzeugung in das Stück, dass ich Lars Koch am Ende freisprechen würde, denn wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich genauso gehandelt. Jedoch, als er dann seine eigene Aussage getätigt hatte, fing ich an, an meiner Ansicht zu zweifeln.“
(Tia König)


„Als Letztes wird noch die emotional ergriffene Nebenklägerin aufgerufen, die ihre Geschichte erzählt, gefühlvoll und verzweifelt.“
(Tom- Niclas Lauke)


„ Schirach ist das Stück durchaus gelungen, weil das Publikum eine schwere Entscheidung nach Recht, Gesetz und Prinzipien oder nach persönlicher Wertschätzung treffen muss.“
(Victoria Krause)


„ Nach dem Theaterstück bleiben für mich noch ungeklärte Fragen, die es wert wären, genauer beleuchtet zu werden.“
(Jolina Knape)


„ Am Ende gab es untereinander viele Diskussionen über die Entscheidung, die Besucher unterhielten sich miteinander und ich denke, dass der Plan des Autors aufging.“
(Hannes Kloske)


„Meiner Meinung nach war die Abstimmung am Ende eine sehr gute Möglichkeit, das Publikum mit in das Stück zu integrieren.“
(Till Kehlitz)


„Es war ein großartiges Stück in meinen Augen. Das Bühnenbild war sehr aufregend und hat einen gezwungen hinzuschauen und aufzupassen. Die Schauspieler wirkten sehr authentisch und gefestigt in ihren Rollen.“
(Emilia Dorczok)


Das Stück endete per Abstimmung des gesamten Publikums mit einem Freispruch für Lars Koch. Im Unterricht diskutierten wir noch ausgiebig über das Erlebte und erörterten noch weitere Dilemma-Situationen, die es durchaus auch im Alltag gibt.
Ein großes Lob geht an die gesamte Klasse 10a. Mit euch kann man sich in jedem Theater sehen lassen.

Claudia Schwiefert-Damm