Franzosen lieben Weihnachten

...in Deutschland

Fast symbolisch: das Flugzeug kam 10 Minuten zu früh in Tegel an. Unsere französischen Gastschüler, 23 Jungen und Mädchen aus Montauban (Raum Toulouse), konnten es kaum erwarten zu erleben, wie Weihnachten in Deutschland gefeiert wird. Natürlich haben wir ihnen nicht nur Weihnachtsmärkte gezeigt. Schwerpunkt war in diesem Jahr "Wittenberg im Jubiläumsjahr der Reformation". Bei einer kleinen Stadtführung am ersten Tag lernten die jungen Franzosen, wo Luther, Melanchthon und Cranach gewohnt und gewirkt haben und unternahmen im Asisi-Panorama eine kleine Zeitreise, um zu sehen, wie das Leben am 31. Oktober 1517 in Wittenberg aussah. In der Ausstellung 'Futurea' konnten sie erleben, wie sich Luthers Zeitgenossen ernährten und was getan wurde, um der Nahrungsmittelknappheit in jener Zeit Herr zu werden. 'Futurea' schlägt den Bogen in unsere Zeit, in der der Hunger immer noch nicht besiegt ist und weiter in die Zukunft.

Die Berlinexkursion gab unseren Gästen einen Einblick in die Geschichte der Hauptstadt, wobei insbesondere die Mauer auf großes Interesse stieß. In Leipzig erfuhren sie, wo und wie die friedliche Revolution ihren Anfang nahm.
Die Schüler waren durch Frau Cubaynes, die bis zur Rente viele Jahre lang für den Austausch mit Wittenberg verantwortlich war, auf ihre Reise nach Deutschland vorbereitet worden. Die jungen Leute zeigten sich größtenteils motiviert und haben deshalb von der Austauschmaßnahme bestimmt profitiert.

Am Ende der Austauschwoche lasen wir gemischte Gefühle in den Gesichtern der französischen Gäste. Natürlich freuten sie sich auf zu Hause und das Weihnachtsfest, aber trotzdem fiel ihnen der Abschied schwer. Sie fühlten sich herzlich aufgenommen von ihren Gastfamilien und waren begeistert von der festlichen Stimmung. Ein Trost: vom 5. - 13. April gibt es in Montauban ein Wiedersehen.

Ein großer Dank gilt der Schulleitung, unseren Sekretärinnen und allen Kollegen, die den Austausch unterstützt haben! Und ganz besonders danken wir den Sachbearbeiterinnen am Landesschulamt, die trotz später Anmeldung (die Vereinbarung mit den Franzosen kam erst im Sommer zustande) Zuschüsse für die deutschen Gastfamilien bewilligt haben.