Jugend trainiert für Olympia: Landesfinale Handball
Magdeburg: In der WK II männlich hatte sich erstmals eine Mannschaft des Lucas-Cranach-Gymnasiums für das Landesfinale im Handball in der Landeshauptstadt qualifizieren können. Seitens des Piesteritzer Gymnasiums war es in dieser Sportart überhaupt erst die dritte Teilnahme an einem Final-Four-Turnier.
Vor Ort bekamen die Wittenberger erst Kenntnis, welche Teams sich in den anderen beiden Regionalfinals durchgesetzt hatten. Komplettiert wurde das Feld durch eine Mannschaft der Sportschule Magdeburg, die im internen Duell zwischen Sekundarschul- und Gymnasialzweig ermittelt worden war.
Gleich zum Auftakt des Final Four in der Doppelfeldhalle des Olympiastützpunktes Magdeburg trafen die Wittenberger auf die Gymnasiasten aus Blankenburg. Beide Teams starteten dabei etwas verunsichert, da man sich überhaupt kein Bild voneinander aus dem Spielbetrieb machen konnte. Bedingt durch das Auslassen mehrerer Großchancen durch die Wittenberger konnten die Blankenburger bis zur Halbzeit eine knappe 7:6-Führung herausspielen. Als nach Wiederanpfiff die Wittenberger zwei Siebenmeter vergaben, setzten sich die Harzer zwischenzeitlich auf 12:8 Tore ab. Die Wittenberger ihrerseits steckten aber nicht auf und egalisierten zwei Minuten vor Ultimo den Spielstand. Nun konnte jedes Tor und jeder Fehler die Spielentscheidung bringen. Nach einem Wittenberger Pfostenwurf gelangte der Abpraller bei den Blankenburgern, die per Gegenstoß nur durch Foul am Torwurf gehindert werden konnten. Den Siebenmeter verwandelten sie souverän.
Noch blieb den Wittenbergern eine letzte Angriffsoption, um wenigstens einen Remis zum Auftakt zu erzielen. Nach einem Ballverlust war diese Chance jedoch leichtfertig vertan und die Blankenburger erzielten mit dem Schlusspfiff den letzten Treffer der Partie zum 14:12.
Im zweiten Spiel trafen die Wittenberger auf die Gymnasiasten aus Wolmirstedt.
Das Gros der Spieler läuft dabei in den Reihen des Barlebener HC in der Sachsen-Anhalt-Liga der mjB auf. Trotz der sichtbaren abgestimmten Spielzüge der Wolmirstedter hielt das Wittenberger Team die Partie beim 9:9 Zwischenstand, Mitte der zweiten Spielhälfte, völlig offen. Das Team der Cranach-Gymnasiasten, das sich aus Spielern verschiedener Wittenberger und Coswiger Mannschaften zusammensetzte, verpasste es aber in dieser Phase den Druck zu erhöhen und selbst in Führung zu gehen. So konnten die Wolmirstedter sich in der Schlussphase noch auf 15:12 absetzen.
In der letzten Partie trafen die Wittenberger auf den letztjährigen Bundessieger in der WK III, die Sekundarschulklasse der Sportschule. Auf dem Spielfeld wurden optisch deutliche Größenunterschiede bei der Begrüßung sichtbar. Einem Spieler in den Reihen des SCM, der schon Berufungen in die Jugendnationalmannschaft erhalten hat, fehlen nur vier Zentimeter an der Zwei-Meter-Marke und dies mit 15 Jahren. Davon ließ sich aber das Wittenberger Team nicht beeindrucken. Die anfängliche Nervosität mit einigen Ballverlusten war schnell verschwunden, als das Sportschulteam daraus kein Kapital schlagen konnte. Zum Erstaunen aller Anwesenden erwiesen sich die Lutherstädter in den Anfangsminuten als ein ebenbürtiges Team. Drei Paraden von Max Ziesing und ein Treffer von Dennis Pranger ließen die Wittenberger kurzzeitig träumen. Nach vier Minuten war es aber damit vorbei. Nun zeigten die Magdeburger Sportschüler, wie aus einer kompakten Abwehr ein erfolgreiches schnelles Umkehrspiel aufgezogen wird.
Innerhalb von wenigen Minuten drehten sie das Spiel und zogen bis zur Pause spielentscheidend auf 12:3 davon. Auch nach einigen Wechseln gab es keinen Bruch im Spiel der Magdeburger, die das Tempo noch verschärften. Die Wittenberger ihrerseits kamen immer wieder über die Außenposition zu Torerfolgen. Pascal Ibrom (5 Tore) ließ sich hier auch nicht von der zukünftigen DHB-Hoffnung im Tor der Magdeburger irritieren. Seine Treffer änderten aber nichts am klaren 22:9-Erfolg der Sportschulvertretung.
Hinter dem Seriensieger Magdeburg ging es deutlich enger zu, wie es auch die erzielten Tore zum Ausdruck bringen. Am Ende waren es in der Summe Kleinigkeiten, die in der Endabrechnung über Sieg und Niederlage, Platz oder Medaillenrang entschieden. Unter diesen genannten Umständen konnten die neun Wittenberger erhobenen Hauptes die Rückreise antreten.
So trat das Lucas-Cranach-Gymnasium an:
Max Ziesing (Tor); Dennis Pranger (2 Tore); Vincent Brennecke (1); Tim Hieber (9); Max Koppe; Lucas Otto (2); Nils Tiedtke (6); Pascal Ibrom (6); Pascal Beyer (7)
Endstand WK II männlich
Tore | Tordifferenz | Punkte | |||
1. | Sportschule Magdeburg | 55:33 | + 22 | 6:0 | |
2. | Kurfürst Joachim Friedrich Gymnasium Wolmirstedt | 39:35 | + 04 | 4:2 | |
3. | Gymnasium Am Thie Blankenburg | 39:47 | - 08 | 2:4 | |
4. | Lucas-Cranach-Gymnasium Wittenberg | 35:51 | - 18 | 0:6 |
Kurt Fuchs