Landesfinale Handball männlich WK II
Cranach-Gymnasiasten schafften mit Bronze den Sprung auf's Podest
Magdeburg: Zum dritten Mal in Folge hatte sich eine Mannschaft des Lucas-Cranach-Gymnasiums für das Landesfinale im Handball in der Landeshauptstadt qualifizieren können. Nach den Mädchen am Vortag, standen am heutigen Mittwoch die Landesfinals männlich in den Altersklassen WK IV; WK III und WK II statt.
Neben den Piesteritzer Gymnasiasten hatten sich das Goethe-Gymnasium aus Weißenfels, das Norbertusgymnasium aus Magdeburg und das Sekundarschulteam der Sportschule Magdeburg für das Final-Four in der WK II qualifiziert.
Gleich zum Beginn traf die Wittenberger auf den haushohen Favoriten dieses Landesfinals, das mit mehreren Jugendnational- und Landesauswahlspielern gespickte Team der Sportschule. Vier Minuten konnten die Cranach-Gymnasiasten ihre Außenseiterrolle genießen, denn zu diesem Zeitpunkt lagen sie mit 3:2-Toren in Führung. Danach drehten die Spieler um den 2m-Mann Yannick Danneberg auf. Bereits zum Seitenwechsel hatte der Favorit eine 8:3-Führung heraus geworfen. Die Wittenberger, die ohne gelernten Torhüter auskommen mussten, nutzten ihre Wechseloptionen, um Leistungsträger für die nächste Partie zu schonen. Mit einem standesgemäßen 18:6-Erfolg gewann das Sportschulteam gegen das LCG.
In der nächsten Paarung trafen die Wittenberger auf die vom polnischen Ex-Nationalspieler Gregorz Subocz und A-Trainerlizenzinhaber betreuten Magdeburger Norbertus-Gymnasiasten. Die körperlich überlegenen Magdeburger, die in mehreren Vereinen der Landeshauptstadt aktiv spielen, waren durch eine knappe Auftaktniederlage gegen Weißenfels bereits unter Druck geraten. Sie starteten sprichwörtlich wie die Feuerwehr und setzten die ersten Akzente auf dem Parkett. Mit einem 4:0-Zwischenspurt gelang es aber den Wittenbergern das Spiel zu drehen und die Initiative auf dem Parkett zu übernehmen. Bis zur Pause legten die Wittenberger eine 9:5-Führung an den Tag und glänzten mit zahlreichen erfolgreich abgeschlossenen Spielzügen.
Dass dies keine Vorentscheidung in dieser Partie war, angesichts der Schnelllebigkeit im Handball, war allen Spielern bewusst. Die Wittenberger behaupteten bis vier Minuten vor Ultimo diesen Abstand. Angesichts mehrerer Fehlwürfe und Ballverluste verkürzten die Magdeburger Tor um Tor. In der letzten Spielminute hatten sie den 13:14-Anschlusstreffer gesetzt und versuchten mit einer offensiven Deckung nochmals in Ballbesitz zu gelangen. Die Wittenberger behaupteten aber das Spielgerät souverän in ihren Reihen. Mit dem Abpfiff hatten sie nicht nur das Spiel gewonnen, sondern zugleich den Bronzerang bereits vorfristig gesichert.
Da die Sportschule ungefährdet ihre Spiele gewann, kam es in der letzten Partie dieser Altersklasse zu einem Endspiel zwischen den Teams aus Weißenfels und Wittenberg um die Silbermedaille. Die Wittenberger mussten dabei angesichts des Torverhältnisses gewinnen, während den Weißenfelsern ein Remis genügte. Angesichts dieser Brisanz entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der zunächst beide Abwehrreihen dominierten und Tore Mangelware waren. Die knappe Führung der Weißenfelser konnten die Wittenberger egalisieren und ihrerseits mit 4:3 Toren in die Pause gehen. Großen Anteil daran hatte "Ersatztorwart" Philipp Helmchen mit zahlreichen Paraden. Nach dem Wechsel drehten die Weißenfelser die Partie zu ihren Gunsten mit einem 4:0-Lauf. Dabei konnten sie sich vor allem bei ihrem Torwart bedanken, der sein Tor in Hälfte zwei sprichwörtlich "vernagelte" und keinen einzigen Wittenberger Treffer in den letzten zehn Minuten mehr zuließ. Egal welcher Wittenberger es mit hochkarätigen Würfen auch versuchte, immer hatte der Torwart die Hand am Ball oder man scheiterte am Gebälk. Dazu konnte die Weißenfelser mit ihrer Physis die Piesteritzer "Leichtgewichte" zunehmend zermürben. Mit 4:7 Toren unterlagen die Wittenberger Gymnasiasten den Weißenfelsern, denen sie einen aufopferungsvollen Fight geliefert hatten. Die Weißenfelser waren in dieser Partie in den spielentscheidenden Momenten einen Tick abgeklärter. Das erkannten die Cranach-Gymnasiasten sportlich fair an. Sie hatten zwar Silber verloren aber Bronze in einem Landesfinale gewonnen.
Ihr ehemaliger Mitspieler, Philipp Gehlert, konnte hingegen nur als Zuschauer bei diesem Landesfinale dabei sein. Er hatte mit seinem Gymnasial-Team den internen Sportschulausscheid gegen den Sieger, das Sekundarschulteam der Sportschule, verloren. Während er im kommenden Jahr die Gelegenheit hat, erneut ein Landesfinale zu erreichen, ist dieser Traum für vier Wittenberger Spieler aus Altersgründen bereits ausgeträumt. Sie haben sich zum Abschluss ihrer JtfO-Karriere mit dem Gewinn der Bronzemedaille selbst belohnt.
Allen Wittenbergern wird aber dieses Erlebnis Finalturnier im Magdeburger Olympiastützpunkt noch lange in Erinnerung bleiben. Vielleicht gelingt es den Jüngeren sich im kommenden Jahr erneut zu qualifizieren.
So trat das Lucas-Cranach-Gymnasium an:
Philipp Helmchen (Tor); Patrick Michna (4); Vincent Brennecke (2); Tim Hieber (3); Max Koppe (3); Lucas Otto (8); Yannik Beyer; Pascal Ibrom (3); Norman Langenbrink (1); Vincent Renner
Endstand WK II männlich:
Mannschaft | Punkte | Tore | Tordifferenz | |
1. | Sekundarschule Magdeburg (Sportschule) | 6:0 | 42:13 | + 29 |
2. | Goethe-Gymnasium Weißenfels | 4:2 | 19:23 | - 04 |
3. | Lucas-Cranach-Gymnasium Wittenberg | 2:4 | 24:38 | - 14 |
4. | Norbertusgymnasium Magdeburg | 0:6 | 25:36 | - 11 |
Kurt Fuchs
Aufnahmen: privat Kurt Fuchs