Leben als Flüchtling
Ein Workshop voller Eindrücke
Am 04.12.2020 traf sich die Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage” mit Laura und Hami, Referenten des Friedenskreises Halle, um über die Probleme der Flucht, des Asyls sowie des Rassismus und der Diskriminierung zu sprechen. Zudem war ein Planspiel vorgesehen.
Begonnen wurde mit einer kleinen Einführungsrunde, in der sich jeder kurz vorstellte. So erfuhren wir, dass einer der beiden Vertreter selbst ein Flüchtling aus Syrien war. Dadurch wurden uns noch tiefere Eindrücke in die Thematik beschert. Doch was sind überhaupt legitime Gründe, um einen Asylantrag in Deutschland zu stellen? Uns verwunderte es, dass es doch relativ viele legitime Gründe gibt, doch musste man diese auch nachweisen können, was häufig gar nicht so einfach ist. Als wir dies beisammen getragen und diskutiert hatten, begann das Planspiel „Ene meine muh….raus bist DU!“, was von dem Friedenkreis organisiert und entwickelt wurde. Dort schlüpften alle Teilnehmer des Workshops in die Rolle einer flüchtenden Person. Ihre Ursprungsländer, ihre Absichten, Fluchtgründe und Fluchtwege waren allesamt unterschiedlich, dennoch konnten sich die bespielten Charaktere doppeln, da diese in kleinen Heftchen, welche wie ein Handy aussahen, vorgeschrieben worden sind. Geleitet und moderiert wurde dieses Lernspiel von den beiden Vertretern des Friedenkreises Halle. Sie übernahmen hierbei die Rolle der staatlichen Institutionen. So erschreckte es uns doch, wie kompliziert und vor allem aufwendig solch eine Flucht war. Zudem konnten wir uns die Fluchtgründe der einzelnen Personen genauer vorstellen, sahen die Risiken, welche sich auftun konnten und bekamen einen Einblick in den langwierigen Vorgang eines Asylverfahrens. So wurde zwar der überwiegenden Menge der bespielten Personen im Abschluss Asyl gewährt, es gab aber auch Fälle, die dieses Asyl nicht bekamen. So traf es eine Figur besonders hart, welche über Griechenland nach Deutschland flüchtete. An diesem Beispiel wurde verdeutlicht, dass man nur in dem Land Asyl beantragen darf, welches man als erstes in Europa betreten hat. Nach Abschluss des Spiels saßen wir wieder in unserem Sitzkreis, mit dem wir diesen Workshop am Morgen auch begonnen hatten.
In einer kleinen Gesprächsrunde konnten wir nun Fragen stellen. Dabei war das Schicksal von Hami besonders interessant. Auf unsere Fragen kam immer eine rasche und präzise Antwort. So kamen Fragen wie ‘Was war die schwierigste Passage deiner Flucht’; oder ‘Warum bist du nach Deutschland geflohen? ’ auf. Wir verstanden nach dem Gespräch die Absichten, Gefahren und Strapazen der Flucht genauer. Mit einer Blitzlichtrunde und den abschließenden Worten der beiden Personen des Friedenkreises Halle ließen wir den Workshop ausklingen. Insgesamt gesehen hatten wir alle einen aufschlussreichen und vor allem höchst interessanten Tag, indem wir nicht nur Erfahrungen für die Arbeit des zukünftigen Toleranzteams sammeln konnten, sondern auch viele andere Eindrücke vermittelt bekamen.
Wir möchten uns auf diesem Wege beim Friedenskreis Halle für den beeindruckenden Workshop bedanken.
Felix und Leo für die Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Das Projekt fand im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wittenberg statt.
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