Studienfahrt 12a - 2022
La dolce Vita - auf Goethes Spuren
In der Dunkelheit Deutschlands eingeschlafen, von der Sonne Italiens wachgeküsst - so ähnlich startete unsere Studienfahrt an den Gardasee. Nämlich um 10 Uhr abends. Nach einer langen, aber entspannten Nachtfahrt mit dem Reisebus begrüßte uns die wunderschöne Landschaft Italiens. Nachdem wir unsere gemütlichen Bungalows auf dem Campingplatz San Benedetto bezogen hatten, ging es gleich in den Ort Peschiera del Garda, in dem es viele kleine, niedliche Geschäfte gab, die wir gleich erkundet haben.
Der nächste Tag war wohl das Highlight unserer Tour - einen Tagestrip in die Wasserstadt Venedig. Dort erkundeten wir die engen Gassen und betrachteten die berühmten Sehenswürdigkeiten wie die Rialtobrücke und den Markusplatz. Danach zerstreute sich unsere Klasse und jeder in sein eigenes Abenteuer. Vor allem wurde gegessen - Pizza, Pasta, Eis. Und natürlich Souvenirs gekauft. Zum Abschluss ging es mit dem Wassertaxi zurück zum Bus und dann zum Abendessen an den Campingplatz. Diejenigen unter uns, die noch nicht so pflastermüde waren, legten noch eine flotte Sohle aufs Parkett, denn dienstagabends ist auf dem Campingplatz Disco-Time. So ging wieder ein traumhafter Tag zu Ende.
„Klug und langsam; wer schnell läuft, stolpert.“
Das dachte sich unser Stadtführer in Verona nicht. Am Mittwoch erhielten wir eine interessante Tour durch die naheliegende Stadt Verona, die nur eine halbe Stunde vom Gardasee entfernt liegt. Wir besichtigten gemeinsam mit unserem Guide im schnellen Schritt die antike Arena am Platz Brà, den Marktplatz und natürlich die Häuser der berühmten Verliebten Romeo Montague und Julia Capulet. Danach durften wir uns selbst noch ein wenig in letzterem umsehen. Zurück in der Unterkunft stand gleich das nächste Highlight an: eine Paddeltour über den Gardasee. Etwa eineinhalb Stunden erkundeten wir den See nun vom Wasser aus. Danach hatten wir ein wenig Freizeit und kühlten uns im Pool oder im See vom warmen Sommerwetter ab. Am Abend war der Pastaabend, bei dem wohl selbst für mäklige Nudelesser etwas unter den vier verschiedenen Sorten Pasta dabei war. Und weil wir nun in Verona schon gedanklich und emotional eingestimmt waren, rief Frau Schwiefert-Damm, welche ganz zufällig eine gekürzte Dramenversion von „Romeo und Julia“ im Gepäck hatte, ganz im Stile Shakespeares spontan eine Laien-Theaterkompanie ins Leben und im Schein des Mondes - zwischen unseren Bungalows - wurden wir beim improvisierten Spiel alle zu Capulets und Montagues.
Das Drama glich aber eher einer Komödie.
Der nächste Tag führte uns in den Küstenort Bardolino, der an diesem Morgen einen Markt eröffnet hatte. Dort stöberten wir zwischen Töpfen und Handtaschen und jeder fand eine Kleinigkeit, die ihm gefiel. Am späten Nachmittag ging es zum Abschluss unserer Fahrt nach Sirmione, wo wir die schöne Zeit mit einem gemeinsamen Abendessen und einem Besuch der Ausgrabungsstätte des römischen Dichterklassikers Catull ausklingen ließen. Herr Schmidt begeisterte mit einem erheiternden Vortrag und die warme Abendluft lud zum Verweilen ein.
Doch dann begrüßte uns die italienische Morgensonne auch schon zum letzten Mal. Es hieß Abschied nehmen. Nach dem Frühstück hieß es Koffer packen und den Bus besteigen. Und schon waren wir wieder auf dem Weg nach Hause, geprägt von den neuen Erfahrungen, die wir auf dieser Tour gesammelt haben.
PS:
Goethe hatte im Jahr 1786 fast auf den Tag genau seine italienische Reise, die ihn unter anderem auch an den Gardasee, nach Venedig und Verona führte, angetreten. Wir wandelten sozusagen ein bisschen auf seinen Spuren - natürlich in jeder Hinsicht komfortabler. Aber mit seinen berühmten Gedichtzeilen: „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn/ Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn/Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht / Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht/Kennst du es wohl?/ Dahin! Dahin…“ hat er nicht zu viel versprochen.
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