Digitalisierung durch E-Sports am LCG?
Sportliche Betätigung hält Körper und Geist stets gesund. Angesichts der aktuellen Pandemielage ist derzeit der Amateursport zum Erliegen gekommen. Die Sportstätten bleiben, mittlerweile Schulsport eingeschlossenen, für Vereine geschlossen. Das gemeinsame Erleben in Training und Wettkampf hat eine Zwangspause eingelegt. Allein Individualsport im Freien, wie Joggen, Wandern oder Radfahren bestehen als Alternativen – oder?
In kleinen Lettern am Rande auf Lokalsportseiten tauchen mit einmal Fußballberichte über E-Sport-Wettkämpfe auf. Das „E“ steht dabei für „electronic“. Hierbei wird virtuell und digital ein Wettkampf im Internet ausgetragen. Angesichts der großen Abstände zwischen den Spielpartnern mit ihren Konsolen und dem Austragungsort Internet ist eine Ansteckungsgefahr nahezu ausgeschlossen.
So geschehen am Lucas-Cranach-Gymnasium in einem Sozialkundekurs der elften Jahrgangsstufe. Im Rahmen des Kursthemas Gesellschaft fiel die Wahl der Schüler zunächst auf Digitalisierung, nach eher allgemeinen Erörterungen sollte nun dieser Akt exemplarisch vertieft werden. Gesagt, getan – und plötzlich standen Videospiele im Zentrum des Unterrichts. Der einzige „Ahnungslose“ in diesem Betätigungsfeld saß nun am Lehrertisch. Als Glücksfall erwies sich hierbei jedoch die zeitgleiche Ausschreibung einer nationalen Schulmeisterschaft von der ESL (Electronic Sports League) in Kooperation mit der „Zeit“, einer bundesweiten Wochenzeitung. Mit einem hundertprozentigen Votum, von diesem Wahlergebnis träumen manche Politiker, wurde der Bewerbung zur Teilnahme zugestimmt. Und siehe da: Das Prinzip „Wer zuerst kommt, malt zuerst“ trug Früchte. Alle organisatorischen Hürden sind genommen und das LCG ist dabei. Nicht nur mit einem, nein, nun sogar mit zwei Teams. Die Kunde vom E-Sport verbreitete sich wie ein Lauffeuer an der Schule und ein Mathematik-Kurs konnte seine Lehrkraft überzeugen, ebenfalls an den Start zu gehen.
Nun ist der Anmeldeschluss Geschichte. 32 Schulmannschaften treten in einem KO-System über mehrere Runden bis zum Finale gegeneinander an. Die Schüler des LCG sind sehr gespannt, wen sie in der ersten Runde als Spielgegner erhalten werden. Gespielt wird „Splatoon 2“ im Revierkampf über drei Runden mit maximal 12 Spielern. Dabei geht es darum, mit unterschiedlichen Geräten eine möglichst große virtuelle Fläche in einem Gelände mit einer Farbe zu streichen. In den drei Minuten Spielzeit ist das Ziel, die größtmögliche Fläche einzunehmen. Zugleich gilt es zu verhindern, dass das Gegnerteam mit ihrer Farbe nicht die bereits gestrichenen Bereiche überpinselt. Am Ende der Spielzeit entscheidet die prozentual gestrichene Fläche je Team über Sieg oder Niederlage.
Das größte Manko unserer teilnehmenden Schüler dürfte im Umgang mit dem konkreten Spiel und der Koordination untereinander sein. Es verbleibt obendrein nur wenig Übungszeit bis zum heißen Start am 11. Dezember, immerhin gehen bei einigen Schulen sehr E-Sport erfahrene Teams an den Start. Diese hatten in der Vergangenheit bereits zahlreiche Erfahrungen bei ähnlichen Wettbewerben oder in Schularbeitsgemeinschaften gesammelt.
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ oder „No risk, no fun“ – Unter diesen Vorzeichen wird der E-Sport nun Einzug am LCG halten. Ob dies eine Eintagsfliege bleibt oder künftig eine Fortsetzung erfährt, wird sich in Zukunft zeigen. Der Anfang ist mit "Cranachs Erben", einem unserer beiden LCG-Teams, schon einmal gemacht.
Presse-Team Sozialkunde-Kurs 11/2
PS: Auslosung erste Runde ist heute am 07.12. erfolgt.
Das LCG Mathe-Team 11 trifft in der ersten Runde auf ein Team der Robert-Schumann-Schule Baden-Baden.
"Cranachs Erben" - Sozi-Kurs 11/2 haben ein Team des Reinhard und Max Mannesmann-Gymnasium aus Duisburg erhalten.
Die konkreten Spieltermine dafür stehen aber noch nicht fest.