DIE PHYSIKER - Gelungene Premiere

DIE PHYSIKER

Eine ganz besondere Theaterpremiere gab es gestern Abend
am LCG: Die große Theatergruppe inszenierte den Klassiker

„Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt.

Wie es sich für eine Krimikomödie gehört, erlebten die Zuschauer in der übervoll besetzten Aula Spiel, Spaß und Spannung pur. Die Darsteller zeigten dem gebannten Publikum einmal mehr ihr schauspielerisches Talent. Temporeich, mit närrischem Wortwitz und verdrehten Gesten gaben sie sich als Verrückte unter Verrückten. Ihr Spiel - einfach irre!

Die Zuschauer honorierten den gespielten Wahnsinn mit gebührendem Applaus.

Einige von ihnen werden sicher zu Wiederholungstätern:
Am Freitag, dem 30. Januar  9.30 Uhr und Freitag, dem 17. April 2015 18.30 Uhr liefern wir Sie wieder in die Irrenanstalt ein.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Epilog
Wer bisher nicht wusste, dass die eigentliche Irre im Irrenhaus „Les Cerisiers“ Fräulein Mathilde von Zahnd ist, sollte dies am Freitagabend als Gast in der Aula des Lucas-Cranach-Gymnasiums bemerkt haben. Die große Theatergruppe unserer Schule führte „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt auf. Fräulein Mathilde von Zahnd wurde von Julia so glaubhaft dargestellt, dass man mit jedem Kickser ihrer Stimme zusammenzuckte und bald wusste, dieses Fräulein Mathilde führt nichts Gutes im Schilde. Ihr perfides Spiel um die drei Physiker Newton (Lucas), Einstein (Heinrich) und Möbius (Clemens) und der parallel dazu laufenden Intrige dunkler Mächte verfolgte das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula mit großer Spannung. 

Mit minimalem Aufwand an Requisiten und Kostümen wurden die Zuschauer gefesselt und fanden sich, nur durch die Kunst der Darsteller animiert, in einer Anstalt voller Irrer wieder. Inspektor Voss, dem Simeon die nötige Lässigkeit verlieh, und seine Gehilfen (Rosalie, Bhavana), die ihr Desinteresse am eigentlichen Ermitteln gut darstellten, verzweifelten bei dem Versuch, die Morde an den Krankenschwestern aufzuklären. Auch die resolute Oberschwester Martha Boll (Jessica) trägt nicht zur Aufklärung bei.

Möbius, konfrontiert mit seiner Familie, ist scheinbar in seiner Parallelwelt gefangen. Clemens hat die Zerrissenheit dieses Geistes mit einer solchen Wucht auf die Bühne gebracht, dass man ständig zwischen Angst, Mitleid und purem Entsetzen hin- und hergerissen war. Seine Familie möchte sich von ihm verabschieden, seine ehemalige Frau, liebevoll dargestellt von Viktoria und den ebenso liebevollen Kindern (Anika, Lea, Saskia) schenkt er kaum gebührende Beachtung. Nur der neue Partner seiner Frau, Missionar Oskar Rose, von Erik schön überhöht gespielt, fällt ihm auf…

Nach dem Mord an Schwester Monika Stettler (Emily) – man hofft erst, Möbius könnte sich für sie entscheiden – kommt scheinbar die Wahrheit ans Licht. Einstein und Newton enttarnen sich, Lucas und Heinrich hängen die Perücken an den Haken, aber beide zeigen immer wieder, wie gut sie das Spiel der Verstellung beherrschen. Heinrich, indem er das, was wir von Einstein zu wissen glauben, karikiert, Lucas, der Newton eine auf die reine Erkenntnis beruhende Weisheit verleiht.

Als Fräulein von Zahnd schließlich ihre Machenschaften enthüllt und die drei Physiker mit ihren Schergen (Erik, Hendrik, Alexander), die nur durch ihr bloßes Erscheinen angsteinflößend wirken, in Schach hält, sind alle inzwischen gefassten Vorsätze Schall und Rauch.

Eine großartige Premiere – eine tolle Vorstellung!

Bernd Ludlei

Bildergalerie

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