Planspiel "Globalisierung" zum Kursauftakt 11 2015/16

Planspiel

Der Auftakt der Sozialkundekurse 11 in die Kursstufe wurde unmittelbar nach den Ferien mit einem Planspiel eingeleitet. Auf Anregung des MdB Frau Waltraud Wolff (SPD) wurde über ihren Büroleiter in der Lutherstadt Wittenberg, Herrn Reinhard Rauschning, bereits im zurückliegenden Schuljahr die Idee und der Kontakt zum Lucas-Cranach-Gymnasium hergestellt. Das Gymnasium in Piesteritz hatte sich bereits in der Vergangenheit immer wieder als sehr offen für die projektbezogene Bearbeitung gesellschaftlicher Grundfragen durch Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet.

 

Für die Durchführung dieses Planspiels konnten Referenten von planpolitik aus Berlin gewonnen werden (http://www.planpolitik.de/). Die Finanzierung und Trägerschaft übernahm das Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Sachsen-Anhalt (http://www.fes.de/Magdeburg/inhalt/term.php).

Während der Auftakt mit den Spielregeln, Hintergrundinformationen angesichts ansteigender Außentemperaturen sich etwas streckte, kam anschließend zunehmend Bewegung in das Planspiel mit der Ausfüllung der übernommenen Rollen. Somit kann man durchaus zuversichtlich in die morgen, am Weltfriedenstag anstehenden Verhandlungen eintreten, um dem Ziel einer konsensfähigen Resolution zu Aspekten von Frieden, Sicherheit, Armuts- und Klimarisiken näher zu kommen.

Kurt Fuchs, FSL Gesellschaftswissenschaften, 31.08.2015

"Fontanien-Krise" und "Pokerspiele" gefährdeten Verhandlungen

Der zweite Tag des Planspiels "Globalisierung" startete am frühen Morgen mit einer Vollversammlung aller Teilnehmer. Inzwischen war die Rollenidentifikation soweit vorangeschritten, dass einige Teilnehmerstaaten begannen, einzelne Verhandlungspunkte aus eigenen Interessen heraus zu blockieren. Um hier Fortschritte zu erzielen, wurden die nächsten Schritte und partiellen Ziele für die Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution arbeitsteilig in zwei Beratungsgruppen fortgesetzt. Während es der Gruppe "Frieden und Sicherheit" zunehmend gelang, die bestehenden Differenzen zwischen einzelnen Staaten durch Deals auszuräumen, schienen die Verhandlungen bei "Klima- und Umweltfragen" komplett zu platzen. Die zunehmend verhärteten Positionen im Ringen um materielle Hilfspakete und ihre Verteilung, verbindliche Quoten für Schadstoffbegrenzungen und konkrete Zeiträume, in denen dies verwirklicht werden sollte, führten zu heftigen Debatten mit Schuldzuweisungen und maßlosen Forderungen einzelner Staaten. Als seitens der Schwellenländer der bis dato erzielte Konsens über Quoten zur Reduzierung von Schadstoffen bis 2030, urplötzlich aufgekündigt und vehement 2070 als Zeitpunkt vertreten wurde, drohten die Verhandlungen komplett zu scheitern. Erst ein Energieausfall mit Systemabsturz und das immer knapper werdende Zeitfenster wirkten als Wecksignale, doch noch einen Minimalkonsens zu erzielen, bei dem alle Beteiligten einlenkten. Hier reagierte die andere Arbeitsgruppe auf die Nachricht einer Kriseneskalation in "Fontanien" wesentlich besonnener. Vielleicht hatten sich die Vertreter auch an den "Weltfriedenstag" erinnert. In einer Dringlichkeitssitzung wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Konfliktbewältigung im Sinne einer Deeskalation erörtert und mit einer Resolution zügig verabschiedet.

Trotz dieser "Verhandlungsschwierigkeiten" fiel das Fazit des Planspiels insgesamt gesehen positiv aus. Vor allem bekundeten die Teilnehmer, dass ihnen das zähe Ringen der beteiligten Akteure um einzelne Formulierungen in Vertragswerken in der Realität so gar nicht bewusst war. Diese Einblicke werden sehr hilfreich sein, wenn im weiteren Kursverlauf globale Themen erörtert und vertieft werden.

Kurt Fuchs, FSL Gesellschaftswissenschaften, 01.09.2015

Bild 1: Begrüßung durch Büroleiter Reinhard Rauschning (SPD) sowie Annegret Schneider und Alexander Kuschel von planpolitik (Berlin)

Bild 2: Kursteilnehmer folgen den Spielerläuterungen

Bild 3: Erarbeitungsphase von Grundlagen der Rollen

Bild 4: erste Verhandlungsrunde einer Arbeitsgruppe

Bild 5: Beratungsphase in der Vollversammlung

Bild 6: Blockadehaltungen bringen Verhandlungen zum Stillstand

Aufnahmen: privat

Bildergalerie

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