Deutsch-französischer Schüleraustausch - Abschied zu Weihnachten
Am Freitag, den 11. Dezember 2015, kurz vor Mitternacht stiegen sie aus dem Bus, unsere Franzosen. Es hatte Flugverspätungen gegeben. Alle waren müde, aber froh, endlich anzukommen.
Und so begann das letzte Treffen unseres Schüleraustauschs mit Montauban. Wir starteten gleich ins Familienwochenende, die Teilnehmer kannten sich ja schon. Am Montag lernten die Franzosen unsere Schule kennen und rockten in der Tanzschule Harnisch. Abends trafen wir uns zum Weihnachtsprogramm, wie immer ein Höhepunkt zum Jahresende. Für ausländische Gäste sehr textlastig, wahrscheinlich haben sie nicht viel verstanden.
Der Dienstag war für die Franzosen sicher das Highlight ihres Besuchs. Sie erlebten eine Stadtrundfahrt durch Berlin mit unserem bewährten Schweizer Guide, der Wissenswertes und Kurioses auf Französisch erläutern konnte und viel Begeisterung auslöste.
Am Mittwoch nahmen die Franzosen zunächst wieder am Unterricht teil. Nach der Pause zeigten wir ihnen das Luther-Melanchthon-Gymnasium, denn über den Architekten Hundertwasser sollten einige Schüler ein Referat schreiben. Wittenberg präsentierte seinen tiefblauen Postkartenhimmel, was tolle Fotos erlaubte. Die Stadtrallye war demnach angenehm bei frühlingshaften Temperaturen.
Am Donnerstag fuhren Deutsche und Franzosen gemeinsam nach Leipzig. Nach einer Führung durch die Innenstadt und Besuch der beiden Kirchen stand der Weihnachtsmarkt auf dem Programm. Wir Lehrer beobachteten erfreut, wie gemischte Gruppen loszogen. Wenn das passiert, so unsere Erfahrung, ist der Austausch gelungen!
Dann kam der Abreisetag mit Unterricht zu Beginn und einer gemeinsamen Auswertungsstunde. Am Bahnhof gab es Tränen und wiederholte Anfragen, ob man nicht doch weiter Austausch machen könnte mit den Schülern aus Montauban. Diese Frage mussten wir vertagen, es waren ja nun Ferien...
PS Die französischen Kolleginnen erzählten, dass es nun doch Überlegungen seitens des französischen Bildungsministeriums gibt, Deutsch als erste Fremdsprache weiter zuzulassen. Das gibt Hoffnung für 2016!
An dieser Stelle sei all denen gedankt, die den Austausch unterstützt haben - er hat viele Schüler motiviert, das Nachbarland und seine Sprache vertieft zu verstehen und damit einen kleinen Beitrag geleistet zum Frieden in Europa. Genauso wie De Gaulle und Adenauer es sich 1963 gewünscht haben.