Fünfter Jahrestag der Titelverleihung „Schule ohne Rassmus - Schule mit Courage“
Unter dem Motto „Wir für kulturelle Vielfalt“ fand am Mittwoch, dem 9.11. 2016 ein Projekttag mit abwechslungsreichem Programm für die Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums statt.
Die Projektangebote am Vormittag reichten von kleineren Aktionen für die unteren Klassen wie z.B. "Courage zeigen mit Spiel und Spaß", "Trommelworkshop mit Abdoul", oder Workshops zu Mobbing und Gewalt bis hin zu sehr umfangreichen und anspruchsvollen Workshops zum Themenkomplex "Fluchtursachen - warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen" für die Schüler der Kursstufe. Über Filmpräsentationen, Diskussionen mit Flüchtlingen und vielseitige interaktive Methoden konnten die Schüler für dieses Thema sensibilisiert werden. Sie hatten die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Lebensgeschichten vertraut zu machen.
Julia Volkert (Klasse 11) gibt ihre Eindrücke vom Tag wieder:
„Das Projekt "Fluchtursachen aus Zentralafrika" war ein voller Erfolg. Ein Herr aus dem Kongo und eine Frau aus Kamerun klärten uns über die schweren Lebensverhältnisse in Teilen Afrikas auf. Unter anderem erfuhren wir, dass Kinder dazu gezwungen werden in Minen zu arbeiten, um Edelmetalle und Diamanten abzubauen. Dies wird von der jeweiligen Regierung der Länder gebilligt und teilweise unterstützt.
Im Weiteren erfuhren wir, wie Flüchtlinge den schwierigen Weg nach Europa, Asien und in andere afrikanische Länder finden.
Das Projekt hinterließ seine Spuren bei uns. Zum Teil schockiert und auf jeden Fall nachdenklich gestimmt gingen wir an diesem Tag nach Hause.“
Eine sehr interessante Ausstellung stellte uns die Friedrich-Ebert-Stiftung zur Verfügung. Schüler der Arbeitsgruppe "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" führten ihre Mitschüler durch die Ausstellung "Demokratie stärken- Rechtsextremismus bekämpfen" und erläuterten die eindrucksvollen Schautafeln.
Zum Thema passend gab es als kulturelles Highlight am Vormittag in der Aula unseres Gymnasiums ein Konzert des Liedermachers und Schriftstellers Stefan Krawczyk aus Berlin. Er erzählte den gebannten Zuhörern aus Klasse 9 und 10 die Geschichte über einen Jungen namens Klemens, der in die rechte Szene abrutschte. Selbst komponierte Songs untermalten diese abschreckende Lebensgeschichte. Sie führte in eindringlicher Sprache vor Augen, wie aus einem jungen Menschen, „der zum richtigen Zeitpunkt die falschen Leute trifft“, ein Neo-Nazi wurde. Krawczyk: „Einen jungen Mann, der schon zu einer Gruppe Gleichgesinnter gehört und dort akzeptiert wird, kann man nicht mit dem Kameradschaftsgeist einer Wehrsportgruppe locken. Aber einen Einsamen, der kulturell und seelisch verwahrlost ist, schon.“ Die gelesenen Auszüge aus seinem Buch „Mensch Nazi“ hinterließen beim Publikum einen nachhaltigen Eindruck.
Dass wir unseren Schülern solch ein vielseitiges Angebot am Vormittag bieten konnten, verdanken wir einer großzügigen Geldspende durch den Lions Club Wittenberg.
Kurz vor Beginn des Konzertes wurde vom Präsidenten des Lions Clubs, Dr. Wolfgang Kristof, ein Scheck über 800€ an die Schüler der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ feierlich übergeben.
Wir sagen an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich DANKE!