Abschied nehmen 2019
IMPRO-Abend außer Kontrolle
Auch beim Improvisationstheater gibt es feste Regeln. Ein Thema, eine Situation, das Publikum gibt Stichwörter, bestimmt die Akteure - einklatschen und los geht es!
Bis zur Pause war es am Abend des 21. Juni in der Aula unseres Gymnasiums auch so - wie immer, sozusagen...
Nach der Pause geriet die Situation etwas außer Kontrolle, aber lest selbst...
Theater hat mich so maßgeblich beeinflusst, wie nichts anderes...
Als ich in der 5. Klasse durch Zufall hier her kam, war ich das kleine introvertierte Kind, das immer rot wurde, wenn ihm irgendwas peinlich war und null Selbstbewussten hatte. Durch Theater - also durch euch - bin ich zu dem geworden, der ich heute bin. Ich habe euch alle kennengelernt: Menschen, die interessant, lustig und sympathisch sind. Jetzt mal ohne scheiß ihr seid einfach so mega geil! Das kommt echt selten vor, dass in einer Gruppe alle so offen und herzlich sind.
Es ist einfach nur schön auf diese 8 Jahre mit ihren zahlreichen Facetten in Form von Theaterstücken, Kulissen, Liedern und Menschen zurückzublicken. Ich bin deshalb auch gar nicht traurig, weil ich nichts bereue. Ich bin einfach nur glücklich, durch Zufall damals diese Entscheidung getroffen zu haben und dadurch die schönste Zeit in meinem "Schulleben" erlebt zu haben.
Danke Frau Schwiefert, dass Sie uns das alles hier ermöglicht haben! Ohne Ihr Engagement, Ihre Ideen, Ihre Freude an all dem (und auch Ihre Bauchschmerzen vor einer Premiere) gäbe es die Theatergruppe nicht und ich würde die meisten hier nicht mal kennen.
Jetzt ist aber auch mal genug von den schnulzigen Worten - hab euch alle echt lieb
E.Q.
Abschied tut bekanntlich weh. Damit er nicht zu schmerzlich ist, lachen wir seit Jahren die traurige Stimmung auf dem letzten Improabend des Schuljahres einfach weg. Und so ging es am gestrigen Abend auch wieder ausgelassen fröhlich zu - urkomische Szenen, mimikgewaltige Darsteller und zuweilen akrobatische Einlagen trieben dem gut aufgelegten Publikum die Lachtränen in die Augen. Die Gäste wurden nicht müde, die Spontaneität der Theaterschüler hervorzukitzeln und forderten ihr kreatives Spielvermögen ein letztes Mal heraus. Und so wurde innerhalb kurzer Zeit das Spielrepertoire der gesamten acht Schuljahre ausgeschöpft - von den Klassikern „Freeze“ und „Gefühlschaos“ bis hin zu „Sportkommentator“ und „Ein-Wort-Geschichte“. Zwischendurch sorgten das Tanzduo Alexandra und Alina sowie die Schulband Viority für kulturelle Abwechslung. Nach 45 min gingen wir pünktlich in die Pause, doch danach sollte alles anders kommen als geplant. …
Noch zwei Spieldurchgänge und es wurde zunehmend hektischer, geheimnisvolles Tuscheln, Augenkontakt unter den Gruppenmitgliedern - Zeichen, die mir eindeutig zu verstehen geben sollten, dass fortan die Spieler die Regie übernehmen. Die Band, die laut Plan eigentlich am Schluss noch einmal auftreten sollte, wurde kurzerhand auf die Bühne beordert. Mich brachte man zu einem Stuhl im Publikum - ich durfte mich dorthin setzen, wo sonst nur der Bürgermeister Platz nehmen darf und dann, ja dann … begann sie, die verrückte Zeitreise durch die vergangenen acht Spieljahre. Puck (Henrike) und Peter Sequenz (Theresia) wirbelten im Kreis herum und zauberten alle Erinnerungen in kleinen Szenensplittern vor mein Auge. Und da waren sie, die Figuren aus „Des Kaisers Nachtigall“, aus der „Schneekönigin“, aus „Frühlings Erwachen“ und „Antigone“. Nicht zu vergessen Szenen aus „Der gute Mensch von Sezuan“ und natürlich Shakespeares „Sommernachtstraum“. Meine Güte, was für ein Gefühlsrausch, was für Emotionen! Wie viele Stunden der gemeinsamen Proben, wie viel Ausdauer und Leidenschaft haben wir gemeinsam durchlebt! Ich war überwältigt, mit dieser Überraschung hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Vielen Dank für dieses Geschenk, diese tolle Idee!!!
Auch die verbleibenden Theaterschüler hatten sich etwas ausgedacht - mit einer kleinen Laudatio verabschiedeten sie jeden Absolventen. Eine ViP- Karte für die nächste Aufführung soll einen guten Platz in der Reihe der Promis sichern.
Aber auch ich hatte mir noch eine Überraschung überlegt. Am Schluss ließen wir mit einer kleinen Dia-Show noch einmal in die gemeinsamen Jahre an unserem Auge vorbeifliegen. Meine Güte - acht Jahre und so viele gemeinsame Projekte - Lesungen, Weihnachtsprogramme, Theaterstücke. Nicht zu vergessen unsere Ausflüge ins Deutsche Theater Berlin. Und einer der Höhepunkte war sicher unsere Abschlussfahrt nach Weimar über die Pfingstfeiertage.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, dass Schüler über einen so langen Zeitraum so intensiv und leidenschaftlich, so zuverlässig und ausdauernd in einer Arbeitsgemeinschaft gewirkt haben.
Symbolisch gab es zum Schluss noch Blümchen und eine Tüte Nougat bits, sollte „es mal ganz Dicke“ kommen.
Liebe Rike, Michelle, Isabella, Greta, Laura, Julia, Emi, lieber Dominic, Elias und Paul - dass diese Zeit nie eintreten wird, sondern dass ihr eine glückliche, erfolgreiche Zukunft haben werdet, das wünsche ich euch von ganzem Herzen!
Danke für eure ansteckende Spielfreude, eure unbändige Energie, für Inspiration und kreative Ideen, danke für die schöne Zeit mit euch!
Claudia Schwiefert-Damm
...ein sehr emotionaler Abend...
Die Rechte am Video und an den Bildern hat wie immer Sirko Pandza
Bildergalerie
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