JtfO-Handball RF 2019

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Cranach-Gymnasiasten brillierten beim Regionalfinale

Calbe/Saale: Im Rahmen des Wettbewerbes Jugend trainiert für Olympia in der Sportart Handball fand das Regionalfinale traditionell in Calbe/Saale statt. Um den Einzug in das Landesfinale trafen unter der Woche die weiblichen und die männlichen Siegerteams aus dem Kreis Wittenberg auf die anderen Kreissieger.

Der Landkreis Wittenberg war bei diesem Regionalfinale als einziger Kreis komplett in allen drei Altersklassen sowohl männlich als auch weiblich angetreten. Neben der Dominanz des Gymnasiums Jessen, die allein fünf Kreissieger stellten, hatte sich das Lucas-Cranach-Gymnasium in der WK II männlich für diese Zwischenrunde qualifiziert.

Den Wittenbergern gelang dabei mit Rang 2 ein Hattrick. In jeder Wettkampfklasse konnte diese Schulmannschaft in den zurückliegenden drei Jahren jeweils den zweiten Platz im Regionalfinale gegen starke Konkurrenz erringen. Dies ist umso beachtenswerter, weil das aus verschiedenen Vereinen zusammengesetzte Team des LCG einerseits immer auf komplette eingespielte Vereinsmannschaften anderer Schulen traf und andererseits kein gemeinsames Training absolvierte.
Zum Auftakt hatte das LCG-Team gleich den Gastgeber und klaren Favoriten, die Gymnasiasten aus Calbe, vor der Brust. Hier waren einerseits die physischen Nachteile deutlich zu sehen. Während auf Calbenser Seite fast durchgängig Spieler aus den Klassenstufen 10 und 11 aufliefen, kam auf Wittenberger Seite die Hälfte des Teams aus den Klassenstufen 8 und 9.

Andererseits konnte nicht das im Kreisfinale in Jessen gezeigte Niveau abgerufen werden. Mit ihrem aggressiven Forechecking und einer Einzelmanndeckung gegen Max Hieber fehlte es im Angriff an Spielfluss und der nötigen Durchschlagskraft. Parallel dazu besaßen die Gastgeber einen Torwart, der die Wittenberger Würfe meist schon im Voraus erahnte und parierte. Was für den Angriff galt, zeigte sich gleichermaßen in der Abwehr. Mit körperbetonten Sperren schufen die Calbenser die nötigen Freiräume für ihre Mitspieler, die sie dankend annahmen und erfolgreich nutzten. So gerieten die Wittenberger schnell deutlich in Rückstand, was bei einer Spieldauer von fünfzehn Minuten kaum aufzuholen ist. Der spätere Sieger dieser Wettkampfklasse aus Calbe entschied die Partie mit 14:4 Toren klar zu seinen Gunsten.
Wer nun glaubte, dass die Wittenberger niedergeschlagen von ihrem Auftritt die anderen Spiele her schenken würden, sah sich deutlich getäuscht.
Mit Teamgeist und Einsatzwillen wurde die Partie gegen das Dessauer Philanthropinum bestritten. Dabei ließen sich die LCGer auch von einem anfänglichen Rückstand nicht beirren. In einem sehr engen und schnellen Spiel konnten die Wittenberger zur Hälfte der Spielzeit zum 7:7 ausgleichen. Ab diesem Zeitpunkt kippte das Momentum in der Partie zugunsten der LCGer, die eine knappe Führung herauswarfen und bis zum Abpfiff behaupteten. Mit dem 13:11 Erfolg hatten die LCGer es nun im abschließenden Spiel gegen Bitterfeld/Wolfen selbst in der Hand, Rang 2 und damit einen versöhnlichen Abschluss zu erlangen.

Das letzte Spiel des Turniers hatte es aber nochmal in sich. Beide Teams hatten die Chance sich bei einem Erfolg in der Endabrechnung hinter Calbe auf dem Silberrang zu platzieren. Ähnlich wie gegen die Dessauer war es eine enge und umkämpfte Partie von Anbeginn. Die Muldestädter erzielten zwar den ersten Treffer, doch dann übernahmen die LCGer die Regie. Sie haben in diesem Spiel mit tollen Kombinationen fast über die gesamte Spieldauer eine knappe Führung behaupten können. Die nie aufsteckenden Muldestädter hielten aber dagegen, manchmal auch mit grenzwertigen Attacken gegen Wittenberger Spieler. Neunzig Sekunden vor Spielende verpassten die LCGer dann die Vorentscheidung in der Partie zu ihren Gunsten. Die Bitterfeld-Wolfener Gymnasiasten ergriffen resolut die sich bietende Minichance und glichen mit dem Schlusspfiff zum 10:10 Endstand aus. Dieses Ergebnis reichte aber für die Wittenberger in der Endabrechnung zu einem umjubelten zweiten Rang, weil sich die anderen Teams gegenseitig im Vorfeld die Punkte abgenommen hatten und somit nur 2:4 Punkte auf der Habenseite verbuchen konnten.

Mit diesem Auftritt und dem gezeigten Engagement hat sich das Team der WK II des LCG sehr gut sportlich und fair bei diesem Regionalfinale repräsentiert. Für die nachfolgenden Teams wurde damit ebenso die Messlatte sehr hoch gelegt, um künftig ähnliche Erfolge verbuchen zu können.

Mannschaft der WK II des LCG
Max Hieber (13 Tore); Alexander Butt; Dominic Schubert; Marcel Redlich (7); Elias Hähle; Tobias Müller (4); Paul König (1); Connor Steindorf (TW); Nils Josten (1)

Aus Calbe/Saale, 29.11.2019
Kurt Fuchs

Aufnahme: Fuchs privat

2019-11-27_JtfO-HB