Organspende per Ausweis, oder?

Organspende per Ausweis, oder?

… so der Titel der zweiten Veranstaltung mit Wissenschaftlern, welche der Förderverein „Freunde des Lucas-Cranach-Gymnasiums“ für Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde unseres Gymnasiums veranstaltet hat.

An der gut gefüllten Aula am Freitagabend konnte man ablesen, dass das Thema interessiert! Jeder Mensch könnte völlig unverhofft mit den damit zusammenhängenden Problemen unvorbereitet konfrontiert werden. Eingeladen hatte der Förderverein Herrn PD Dr. Falk Rauchfuß vom Universitätsklinikum Jena, ein Absolvent des Jahrgangs 1998 des LCG. Falk Rauchfuß hatte sich Unterstützung mitgebracht, Herrn Florian Brode von der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) und den ehemaligen Patienten Herrn Adrian Magnucki.

Nachdem Dr. Rauchfuß begrüßt hatte, berichtete Adrian Magnucki, wie man plötzlich und ohne jede Vorwarnung auf eine Organspende angewiesen sein könnte. Sehr offen und in tiefer Dankbarkeit schilderte er seinen Leidens- und Genesungsweg. Allen Zuhören war bald klar, welches Glück der junge Mann hatte und wie viel er dem Können der Ärzte und dem Stand der Medizintechnik verdankt - ein neues Leben!


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Anschließend gab Herr Dr. Rauchfuß einen Einblick in seine persönliche und berufliche Entwicklung und führte verständlich in die Problematik der Transplantationschirurgie ein. In Statistiken und Übersichten wurde den Zuhörern klar, in welchem Dilemma man sich in Deutschland befindet. Durch die kürzlich getroffene Entscheidung des Bundestages gegen die sogenannte „Widerspruchslösung“ hat sich dieses Dilemma noch vergrößert. Herr Dr. Rauchfuß scheute auch nicht den Vergleich mit den anderen europäischen Ländern und den USA. Hierdurch wurde deutlich, dass sich unser Land in einer gewissen „Insellage“ befindet.

Herr Florian Brode von der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) schilderte in seinem Teil des Vortrages, wie die Medizin zu transplantationsfähigen Organen kommt. Er wich dabei keiner noch so heiklen Frage aus, erklärte dem Publikum, was die Medizin unter dem „Tod“ versteht. Auch machte er deutlich, welche Probleme es beim Gespräch mit den Angehörigen eines Organspenders geben kann. Spätestens jetzt waren die meisten Anwesenden von der Komplexität des Themas Organspende und der Wichtigkeit eines Spenderausweises überzeugt.

In der abschließenden Fragerunde wurde keinem Thema, auch wenn es noch so emotional war, ausgewichen. Auch die "Gretchenfrage“ (Goethe/Faust im Vers 3415 ff.) wurde beantwortet (zwei mal nein, einmal ja).

Im Namen des Fördervereins danken wir recht herzlich:

  • Herrn PD Dr. Falk Rauchfuß (bald Prof.) - Universitätsklinikum Jena
  • Herrn Florian Brode von der DSO - Deutsche Stiftung Organtransplantation
  • Herrn Adrian Magnucki - Patient

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